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30.04.2019

Workshop zu spezieller Atemtherapie Besondere Massagetechnik ermöglicht Kindern mit Behinderung besseres Atmen

Die Drachenreiter gGmbH bietet in der Zeit vom 23. bis 30. Mai 2019 individuelle Workshops für Familien mit schwerbehinderten Kindern (CP, Autismus...) mit Linda und Lilli Scotson in Berlin-Schöneberg an.

Die Scotson Therapie ist eine einzigartige und sanfte Behandlungsmethode, welche das Entwicklungspotential von Kindern mit leichten und schweren Beeinträchtigungen erhöht. Die Grundidee: eine verbesserte Atmung wirkt sich positiv auf Gehirnwachstum, Körperhaltung, Blutzirkulation, Muskoskeletale Struktur und Kontrolle der Gliedmaßen aus.

Eltern können lernen, wie sie durch tägliche Übung ihrem Kind eine bessere Atmung durch eine spezielle Massagetechnik ermöglichen können. Für die Kinder sind die Anwendungen weit weniger anstrengend als Physiotherapie. Der Zeitaufwand beträgt ca. 10 Stunden und ist über mehrere Tage verteilt. Die Zeiten werden individuell vergeben.

Informationen und Anmeldungen bei Maike Dieckmann, E-Mail:
m.dieckmann€@drachenreiter.berlin oder telefonisch unter +49 30 83205802 (Di. bis Do. 9 - 14 Uhr).

Flyer zur Scotson-Therapie (PDF 359 KB)

Informationen auf der Webseite der Drachenreiter gGmbH

Persönlicher Erfahrungsbericht von V. Russo

Lior's Geschichte:
Ich bin ganz zufällig im Frühsommer 2016 zu der Information über die Scotson Technik (TST) gekommen und habe mich gleich hochmotiviert zum Workshop angemeldet. Lior war zu dem Zeitpunkt fast 16 Jahre, seit Geburt schwer hypoton und motorisch kaum entwickelt und in diesem Frühjahr mit seiner Kraft und Begeisterungsfähigkeit ziemlich runter. Mir als Mutter waren auch alle Ideen ausgegangen, war daher relativ frustriert und für jede Idee dankbar.

Das Set mit Übungen für das Zwerchfell hatte ich leicht erlernt und praktizierte ca. 8 Übungen pro Tag ab Juli 2016. Ich war erschüttert, wie schlecht Lior atmete – dies war mir in den 16 Jahre zuvor einfach nicht aufgefallen, weil es uns so normal schien und begeistert, wie die Atmung sich innerhalb von wenigen Wochen verbesserte. In den ersten drei Monaten fing Lior an, den ganzen Tag gute Laune zu haben. Seine Lebensfreude war richtig fühlbar und meine Motivation für TST sehr hoch. Ich sah aber bald, dass der ‚normale' Wechsel der Übungen, der gelehrt wird, nicht auf Lior anwendbar war. Mit Linda Scotsons Hilfe und vielen Versuchen habe ich für Lior die besten Übungen gefunden.

Wir sind jetzt 2 Jahre dabei (mit wenigen Variationen) und die Erfolge sind folgende:
Lior atmet sehr regelmäßig und in den Bauch, er erbricht sich nicht mehr (Lior wird 100% sondiert und hat vor einem Jahr noch ca. 4 Abende die Woche Essen erbrochen), wir haben sein Antiepileptikum um 30% reduzieren können, wir geben ihm wieder schluckweise Flüssigkeit in den Mund, die er richtig gut schlucken kann. Das allerbeste ist aber, dass er seit ca. 1 ½ Jahren durchschläft!!

Insgesamt kann ich nach 2 ½ Jahren TST sagen, dass mir die Methode einen neuen Zugang zu meinem Sohn ermöglicht hat – wir genießen beide die ruhige Atmosphäre der Behandlung – und ihm sehr das Leben erleichtert. Ich freue mich jetzt, ein neues Behandlungsset zu lernen und ihn weiter voranzubringen.

 

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für Familien mit chronisch kranken, behinderten und/oder pflegebedürftigen Kindern und Jugendlichen e.V.